Wie man sich bettet…

… so liegt man, heißt es im Volksmund. Dieser Blök-Beitrag könnte allerdings eher so lauten: Wie man sich bettet, geht niemand anderes etwas an!

Es verhält sich nämlich so, dass Ilona und Gerold geschieden sind. Der Sohn Moritz verbringt die halbe Woche bei Ilona, die zweite Hälfte bei Gerold. Diese Regelung ermöglicht die neue deutsche Rechtsprechung. So weit, so gut. Wenn Moritz bei Gerold ist, läuft das Tagesgeschehen im Großen und Ganzen gut, und das nächtliche auch. Die Rede ist vom Einschlafen – nicht immer einfach bei Kindern. Eltern wissen das…

Moritz geht in sein Bett – das bei Gerold steht, und schläft auch recht gut ein und durch. Wenn aber Moritz bei Ilona wohnt, darf er mit zu Muttern ins Bett. Davon weiß Gerold, und das stinkt ihm. Sein Sohn ist sieben Jahre alt und schläft noch bei seiner Mama im Bett – wo gibt es denn so etwas?! Bei der „Sohn-Übergabe“ hat Gerold unlängst seine geschiedene Ehefrau darauf angesprochen. Die ist daraufhin ausgerastet! „Was geht dich das an?“, wollte sie wissen.

„Geht mich das etwa nichts an?“, wollte Gerold daraufhin in meiner schäflichen Beratungsstunde wissen. In aller Offenheit, Gerold: Es geht dich nichts an! In deinem Schafstall – Entschuldigung – in deinem Haus kannst du bestimmen, wie es zugeht. Aber wenn dein Sohn bei deiner Frau ist, musst du ihr überlassen, in welcher Form die beiden zusammenleben.

Es mag Gerold nicht passen, und es mag sein, dass mancher Leser dieses Blöks ähnlich denkt, aber ich als Beratungsschaf sehe nichts Verwerfliches daran. Gerold und Ilona haben sich bei der Scheidung auf eine Regelung eingelassen, und die besagt: halbe Woche Mutter, halbe Woche Vater. Sofern nichts Drastisches geschieht, sollte der jeweils andere Ex-Ehepartner dem Erziehungsberechtigten in dessen gerichtlich zugebilligter Erziehungszeit seinen jeweiligen eigenen Erziehungsstil zugestehen.

Dass Gerold seinen Sohn zu einem selbstständigen Jungen erziehen möchte, der gut und gern in seinem eigenen Bett ein- und durchschläft, ist ein anderes und sicherlich gutes Kapitel!

Wir Schafe schlafen übrigens auch alle immer dicht beieinander, und bislang hat es noch keinem von uns geschadet!

Stets angenehme Nachtruhe euch allen, eure Bernadette!

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