Natalie ist unglücklich verliebt

Liebe Schafblökfans!

Weihnachten, das Fest der Liebe… Aber Liebe ist nicht immer nur glücklich, das weiß jeder, der bereits einmal unglücklich verliebt war.

So ging es einer jungen Frau, die vor zwei Wochen in meine Beratungspraxis kam. Natalie war völlig von der Rolle. Die widersprüchlichsten Gefühle beherrschten sie. Andererseits war der Fall eindeutig: Natalie ist verliebt!

„So war das eigentlich aber gar nicht geplant, denn als ich Frank kennenlernte, ging es bloß um Freundschaft. Frank ist so ein Typ, in den sich alle möglichen Frauen verlieben, musst du wissen, Bernadette. Frank hat alles: Er sieht super aus, ist klug, supernett, und er ist total sportlich. Bei seiner Arbeit im Fitnessclub ist er der beliebteste männliche Trainer. Ständig schwirren die Mädels um ihn herum, egal welchen Alters. Dort haben wir uns auch kennengelernt, aber ich war nicht in ihn verliebt. Ich fand ihn einfach bloß so sympathisch“, schilderte mir Natalie die Lage.

„Was ist passiert?“, hakte ich bei ihr nach. „Nun, wir haben beim Training immer ein bisschen geflachst, und ich habe bald gemerkt, dass wir uns gut über Kunst und Literatur unterhalten konnten. Wir haben uns einfach gut verstanden – auf einer anderen Ebene!“, erzählte sie weiter und wurde ein bisschen rot dabei.

„So so, auf einer anderen Ebene“, schmunzelte ich. „Ja, anfangs war es so. Aber bei mir hat sich die Lage bald verändert. Wir haben dann angefangen, uns auch mal außerhalb des Fitnessclubs zu treffen. Als Frank dann erzählt hat, wie gut es ihm täte, dass er sich auch mal mit einem weiblichen Wesen treffen könnte, um über andere Dinge als Sport zu reden und ohne dass das weibliche Wesen gleich „hinter ihm her“ sei, und dann noch meinte, dass ich ja zum Glück eh nicht sein Typ sei und dass daher keine Gefahr bestünde, ist mir klar geworden, dass ich schon längst ganz anders fühlte. Und dann hab ich wohl einen Fehler gemacht“, schilderte sie weiter.

„Was hast du getan, meine Liebe?“, fragte ich vorsichtig nach. „Liebe, ja, das ist das richtige Stichwort. Irgendwie hab ich gemerkt, dass Frank was gemerkt hat, und da hab ich ihm gestanden, dass ich mich verliebt hatte. Mann, war das peinlich!“, schluchzte Natalie. „Wie hat er denn reagiert?“, wollte ich wissen. „Naja, zuerst hat er gesagt, dass das kein Problem für ihn sei. Wir könnten trotzdem Freunde bleiben. Aber seitdem ist es nicht mehr wie früher. Er meldet sich kaum noch, und wenn wir uns mal sehen, was ja im Fitnessclub zwangsläufig vorkommt, ist alles irgendwie so – verkrampft“, berichtete sie verzweifelt.

Liebe Natalie, bitte bleib ganz ruhig! Was du fühlst, ist ganz normal. Du hast dich in einen attraktiven jungen Mann verliebt, mit dem du dich sehr gut verstehst. Daran ist nichts auszusetzen, du hast nichts falsch gemacht. Dass du ihm deine Gefühle gestanden hast, spricht für dich: Du warst ehrlich und offenherzig. Nun wird die Zeit zeigen, ob es für euch weitergehen kann: ob in Form einer Freundschaft, ob doch mehr daraus wird, oder ob Frank sich wirklich abwendet. Frank hat dich bislang geschätzt, so wie du bist. Ich glaube, du kannst darauf vertrauen, dass er dies auch weiterhin tun wird.

So habe ich ihr Mut zugesprochen. Oder ist es die Adventszeit, die mich so optimistisch hat reden lassen? Ich drücke Natalie jedenfalls die Daumen, dass sie Frank nicht verliert!

Und macht euch bitte keinen Weihnachtsstress! Schöne Feiertage und alles Liebe!

Eure Bernadette!

Diese Website verwendet technisch erforderliche Cookies, um eine bestmögliche Funktionalität zu gewährleisten. Mehr lesen

Ok