Kein Sex in der Ehe

Moin!

Heute mal ein etwas intimeres Thema: der eheliche Sex. Wie haltet ihr es damit? Wie oft springt ihr miteinander in die Kiste? Halt, Stopp! Das war mehr so eine rhetorische Frage. Ich möchte das jetzt gar nicht wissen! Und warum möchte ich das nicht wissen? Weil eure Antwort irrelevant ist. Ja, sie ist für mich und für jeden anderen Leser hier irrelevant. Relevant ist sie einzig und allein für dich und deinen Partner bzw. deine Partnerin.

Dorothee (46) denkt, dass sie ein „unnormales“ Sexualleben führt. Ihr Gesicht ist rot angelaufen, als sie mir peinlich berührt gesteht, dass sie und ihr Mann seit zwei – „zwei, Bernadette! – Jahren nicht mehr miteinander, na, du weißt schon… Das ist doch nicht normal, oder? Ich glaube, Frank muss todunglücklich mit mir sein. Ich bin bestimmt die unattraktivste Frau in der Siedlung. Vielleicht hat er ja auch eine Geliebte? Oder geht in den Puff?!?“. Sie schrie es fast heraus.

„Dorothee, ich kann dich beruhigen. Die Menschen haben lange nicht so häufig Sex, wie uns Hollywoodfilme, Romane oder die Werbung glauben machen wollen“, versicherte ich ihr. Wenn ein Paar, so wie Dorothee und ihr Mann, seit 15 oder mehr Jahren zusammen ist, ist die sexuelle Anziehung nun einmal nicht mehr so stark wie zu Beginn. Das ist völlig normal. Dazu kommt, dass der Alltag – in Dorothees Fall sind es unter anderem vier Kinder – die Menschen mit seinen vielfältigen Problemen und Ablenkungen aller Art fordert. Es gibt Phasen, in denen jeder der Partner mit sich beschäftigt ist – und das muss nicht einmal bedeuten, dass man sich entfremdet hat, und für manche Menschen ist sexueller Kontakt auch gar nicht so wichtig. Das alles ist sehr individuell.

„Lass uns einmal darauf schauen, wie eure Ehe sich sonst gestaltet. Ist sie partnerschaftlich? Freundschaftlich? Voller Zuneigung und Wertschätzung? Wenn es so ist, ist alles in Ordnung, da bin ich ganz sicher. Aber damit du dir da auch sicher bist, solltest du mit deinem Mann einmal offen sprechen. Nur dann kannst du herausfinden, wie er das sieht. Und vielleicht gönnt ihr euch auch einmal wieder mehr Zeit als Paar. Unternehmt etwas ohne die Kinder, verreist für ein Wochenende, nur zu zweit.“

Ermutigt ist Dorothee nach Hause gegangen. In der Woche darauf hat sie mir freudestrahlend ihre Hotelbuchung gezeigt: „Wir fahren an die Nordsee, wir haben ein romantisches Wochenende gebucht. Ich glaube, das wird gut, Bernadette!“

Viel Spaß wünsche ich! Und wie ich das mit meinem Gustav halte, das verrate ich euch selbstverständlich nicht! Weil euch das gar nichts angeht!

Eure Bernadette

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