Die schluderige Tina

Moin Moin! Ich bin’s wieder, eure Bernadette, das bunteste Schaf zwischen Papenburg und Salzbergen. Und ich glaube, ich habe letzte Woche das schluderigste Mädchen zwischen Salzbergen und Papenburg kennengelernt: Tina.

Tina behauptet, dass sie immer den Überblick hat, Tinas Vater meint das Gegenteil. Immerzu vergesse sie etwas, und ob sie den Schulstoff so richtig auf die Reihe bekommt, bezweifelt er auch. Na, das wollen wir doch mal sehen, hab ich mir gedacht. Ich kenne nämlich meine Pappenheimer!

Also habe ich mir erstmal Tinas Schultasche vorgenommen. Pfui Spinne, muss ich euch sagen. Was ich da alles gefunden habe: einen Kamm, ein Pausenbrot vom letzten Jahr – mit Käse!, ein zerfleddertes Comicheft. Ohrstöpsel mit nur noch einem Stöpsel dran und anderen Kleinkram, der in einer Schultasche eigentlich nichts zu suchen hat. Die Stifte flogen in der Tasche lose herum und haben natürlich die Tasche schön von innen bekritzelt. Kopien und Notizzettel waren unabgeheftet in die Schultasche gestopft. So nicht, Fräulein! Ich habe den ganzen Krempel ausgekippt und habe zu Tina gesagt: „Sortiere das mal nach „Schule“, „privat“ und „wegwerfen““ „Ich brauche das alles“, hat sie gemeint, hat sich dann aber doch ans Sortieren gemacht.

Ob Tina bei all dem Durcheinander und den unabgehefteten Blättern noch den Überblick behält, wollte ich dann gern wissen. Ich habe nämlich ein paar Blätter über das Thema Photosynthese gefunden. Das ist ein total wichtiges Thema für uns Schafe, denn dadurch kommt das Chlorophyll ins Gras. Und ihr wisst ja, was wir Schafe vor allem essen! „Photosynthese? Das war doch, warte mal, das muss im Bioordner sein, Moment…“ Die Kopien waren natürlich nicht im Bioordner, weil sie ja lose im Ranzen lagen. „Finde ich nicht“, hat Tina dann nach ein paar Minuten bedröppelt gesagt.

„Komm, Tina, wir bringen jetzt mal Ordnung in das Chaos. Wir machen eine schöne, übersichtliche Schultasche. Und für deine privaten Sachen finden wir auch einen guten Platz. Hast du Lust?“ Das haben wir dann gemeinsam gut hinbekommen. Nur das alte Käsebrot und die kaputten Ohrstöpsel haben wir entsorgt.

„Und wie funktioniert nun die Photosynthese?“, hab ich Tina die Woche darauf gefragt. „Pass auf, Bernadette, das geht so…“, hat sie mir ganz stolz erzählt und mir versprochen, dass sie die Ordnung nun beibehalten will. Ich war froh und bin zufrieden mein Feierabendgras wiederkäuen gegangen.

Bis bald, eure Bernadette!

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